· 

Spontanes Malen: Ein erster und zweiter Versuch

Das fand ich schon länger faszinierend: spontanes Malen ohne Vorlage und ohne Plan. Das Bild entwickelt sich erst während des Prozesses und am Ende ist man selbst vom Ergebnis überrascht. Das wollte ich unbedingt ausprobieren.

 

Ich lese gerade "Dreamer's Pool" von Juliet Marillier. In dieser Geschichte spielt ein Tümpel eine zentrale Rolle, der sich in einem zwielichtigen Waldstück namens Dreamer's Wood befindet. Aus irgendeinem Grund erinnerte mich die erste gemalte Szene an den dort beschriebenen Wald. Und obwohl keine Treppenstufen erwähnt werden, könnte ich mir gut vorstellen, dass man durch ein halb natürliches Tor in die beklemmende Atmosphäre des Waldstückes eintauchen könnte. Verwendet habe ich etwas Heliocoelin für den Himmel und drei Hauptfarben (Umbra gebrannt, Lichter Ocker, Kobaltgrün tief).

Am nächsten Tag hatte ich gleich Lust noch eine Waldszene zu malen. Diesmal entstand ein angedeuteter "Dreamer's Pool" mit einer ganz anderen Licht- und Farbstimmung. Wieder verwendete ich etwas Heliocoelin und drei weitere Farben (Lichter Ocker, Sepiabraun, Permanent Karmin).

 

Der Tümpel ist im Buch alles andere als harmlos und jede der etwas sensibleren Romanfiguren spürt instinktiv, dass irgendetwas mit dem Wald nicht stimmt. Gerade die unnatürliche Stille ist allgegenwärtig und kein Vogel oder anderes Tier ist zu hören. Vor diesem Hintergrund fand ich die Farben sehr passend. Das kühle Lila warnt fast schon davor, sich zu einem erfrischenden Bad hinreißen zu lassen. Aber wie das nun einmal in Büchern so ist, passiert es trotzdem. Glücklicherweise habe ich die Geschichte vor ein paar Jahren schon einmal gelesen. Ich weiß also noch ungefähr was passiert und dass es am Ende nicht in einer Tragödie endet. :)

 

Fazit: Das spontane Malen ist der absolute Knaller für mich. Wann kleckst man schon einmal ohne Plan auf dem Papier herum und hat sogar noch Spaß dabei?