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Innenansichten

Im letzten Monat las ich ein wenig in einem Buch über perspektivisches Malen. In der Schule damals war das Thema nicht sonderlich präsent, worüber ich eigentlich auch froh bin. Mir gefiel es insbesondere, dass wir hauptsächlich praktisch arbeiteten. Zumindest erinnere ich mich an keine theoretischen Stunden – wobei nicht auszuschließen ist, dass ich diese komplett ausgeblendet habe. Vereinzelt lernten wir anhand eines Kunstwerks etwas über Symbolik und Techniken, allerdings nie etwas über Kunstgeschichte. Unser Lehrer war der Meinung, dass wir uns da selbst informieren könnten, falls wir Interesse daran hätten. Bis heute bin ich ihm sehr dankbar dafür. Die Kunststunden waren somit prall gefüllt mit Praxis und Besprechungen der Ergebnisse. 

 

Letztendlich braucht man für perspektivisches Malen nicht unbedingt einen dicken Wälzer zu lesen. Vielmehr ist es wichtig, die Linienführungen im Motiv korrekt von der Realität ins Zweidimensionale zu übersetzen. Das braucht einfach Übung. Trotzdem war ich neugierig, als ich im Schrank meiner Eltern ein Buch über dieses Thema entdeckte. Beim flüchtigen Durchblättern rümpfe ich jedoch auch jetzt noch leicht die Nase, weil mir komplexere Kontruktionszeichnungen ins Auge fallen. Die Taktik ist nun, diese  Zeichnungen wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen, um mich dann dem Text, den gemalten Beispielen und Übungen zuzuwenden.

 

Die ersten vier Kapitel waren bisher sehr aufschlussreich und ich hatte gleich Lust, mich nochmals an Innenräumen zu versuchen. Als Referenz schnappte ich mir zwei Fotos, die ich letztes Jahr gemacht habe. Die Kombination der leeren Räume mit Botschaften, die an die Wand gepinselt sind, gefällt mir weiterhin, also gab ich den Aquarellskizzen so einen letzten Schliff. Sowohl "Verloren" als auch "Ein anderer Blickpunkt" gibt es in der Galerie Aquarell zu sehen.